“Ich möchte aufzeigen, weshalb #Bitcoin das erste und einzige ökonomische Urmaß der Menschheit darstellt. Deshalb kommt hier eine Analogie zum Längenmaß – in Form der Geschichte des Meters.
Viele Menschen sehen die feste Begrenzung auf 21 Millionen Einheiten und 100 Millionen Untereinheiten (Sats) eher als „fun fact“. Tatsächlich ist es der Kern von allem. Aber zurück zur Längeneinheit.
Die Geschichte des Längenmaßes muss analog zu anderen Maßeinheiten wie Gewicht oder Volumen im Kontext der Standardisierung verstanden werden. Deren Geschichte kann Jahrtausende zurück verfolgt werden. Sie erwächst aus den Notwendigkeiten komplexerer Organisation.
Schon der Gründer des Chinesischen Kaiserreiches, Qin Shi Huang (260 bis 210 v. Chr.) führte in einem regelrechtem Regulierungswahn feste Standards ein. Es gab Längeneinheiten, Gewichtseinheiten und alles wurde fest bestimmt – bis hin zum Haarschnitt der Soldaten.
Kriegsführung war ein großer Faktor im Streben nach Standardisierung, aber auch Handel und Handwerk spielten eine Rolle. Im Römischen Reich waren schon aufgrund der Größe, der Komplexität der Bauwerke und der weitreichenden Handelsbeziehungen feste Standards notwendig.
Die Römer hatten ganze 14 Einheiten für das Längenmaß. Zugrunde lang der „Pes“ oder römische Fuß, der 296mm lang war. Unbekannt ist aber die Referenz oder das Urmaß für den römischen Fuß. Gefundene Objekte waren unterschiedlich groß – es gab kleine Abweichungen.
Die wissenschaftliche Revolution, die mit Copernicus im 16. Jahrhundert begann, machte genauere, einheitlichere und universelle Maßeinheiten notwendig. So benutzte Isaac Newton für sein Hauptwerk Principia (1687) noch den Pariser „pied de roi“, der ca 324,84mm lang war.
Gleichzeitig gab es die Pariser Linie, die 1/144 des Pied war. Es gab unterschiedliche „Linien“ – so auch die bayerische (2,0268mm), rheinländische (2,18mm) und viele andere – wie bei Währungen.
Auch wenn zwischen unterschiedlichen Einheiten schon immer gerechnet werden konnte, gab es Einbußen in der Genauigkeit. Ähnlich wie bei unterschiedlichen Währungen in Ländern oder Regionen war die Vielfalt der Einheiten ein Hindernis.
Der Zeitgeist des 17. Jahrhunderts war von der wissenschaftlichen Revolution geprägt. Newtons Gesetze förderten das neue rationale Denken. Von der Aufklärung war es nicht weit bis zur französischen Revolution.
Diese wiederum ist, interessanterweise, eine Art Urknall der Längenmessung. So wurde das erste metrische Einheitensystem 1793 auf Vorschlag der Akademie der Wissenschaften als universelle Längeneinheit eingeführt.
Die Einführung des standardisierten Meters war der erste Versuch, ein universelles Längensystem für die Menschheit zu entwerfen. Der Meter wurde als zehn-millionster Teil des Viertels des Erdumfangs festgelegt.
Das Grundproblem war allerdings, dass die Länge irgendwo verlässlich festgehalten wurde. Die erste Lösung bestand darin, die Länge mit Markierungen auf einen Metallstab zu übertragen. Es gab tatsächlich ein Original in Paris – also zentralisiert verwahrt.
Problematisch daran war, dass das Maß exakt stimmen musste – und dass es eigentlich nur eine einzige Referenz dafür gab, die sich abnutzen konnte und nicht von jedem überprüft werden konnte – don’t trust verify?
Als „Urmeter“ galt dann aber das zweite Muster des Meters, von 1799. Es war ein Endmaß aus Platiniridium. Der Meter war aber anfällig, da die Enden theoretisch beschädigt werden konnten.1889 ging man zu einem Strichmaß über.
Da das Maß zu wichtig war, um in den Händen einer einzelnen Partei zu liegen, entschied man sich zur dezentralen Lagerung der Prototypen. Es wurden also Kopien angefertigt und an die Eichinstitute in vielen Ländern verteilt – Dezentralisierung als Lösung.
Vom Urmeter wurden dreißig nummerierte Kopien hergestellt. Die Kopien, die in Deutschland auch abwertend „Knüppel“ genannt wurden, verteilte man an verschiedene Staaten. Deutschland bekam dabei die Kopie Nummer 18 – die einzelnen Kopien wurden ausgelost.
Eine nochmalige Änderung gab es 1983, als die Lichtgeschwindigkeit zur Referenzgröße wurde. Die neuen Definitionen wurden so gewählt, dass sie im Rahmen der Messgenauigkeit möglichst gut mit dem Urmeter übereinstimmten.
Bitcoin greift Problemlösungen und somit die Geschichte des Meters auf. Denn auch wenn es noch nicht überall verstanden wird, macht die Komplexität wirtschaftlicher Zusammenhänge auch einen ökonomischen Standard notwendig.
Keine andere Währungen dient als echter ökonomischer Maßstab, da das entscheidende Kriterium fehlt: Die Begrenzung. Geld ist Gegenwert für eine Leistung und somit ein Anspruch an den gesamten Markt. Der wird verfälscht, wenn die gesamte Geldmenge erhöht wird.
Genau wie beim Urmeter war Bitcoin die Lösung eines Standardisierungs-Problems. Es ist das erste System, das eine feste Maßeinheit darstellt, die von überall auf der Welt geregelt und überprüft werden kann – standardisiert, dezentral und dematerialisiert.
Auch wenn eine ökonomische Einheit und eine Längeneinheit ähnliche Problemfelder darstellen, ist Geld wesentlich problematischer. Denn in Bezug während in Bezug auf Länge alle Teilnehmer identische Interessen verfolgen, profitiert jeder, der den Geldmaßstab verfälscht. ”